Hürth/Köln (dpa). Ein Polizist hat in Hürth bei Köln einen 27-Jährigen erschossen, der seine Frau mit einer Machete lebensgefährlich verletzt haben soll. Die Beamten waren am Donnerstagabend wegen eines Ehestreits gerufen worden, teilte die Kölner Polizei mit. Im Hausflur fanden sie die blutende Frau und ihren bewaffneten Mann. «Als die Situation weiter zu eskalieren drohte, gab der Beamte zwei Schüsse auf den Angreifer ab», gab die Staatsanwaltschaft an. Der Mann starb noch am Einsatzort.
An dem Abend hatten Nachbarn die Polizei alarmiert. Der Mann soll seiner Frau gedroht und sie mit der Machete angegriffen haben. «Er hat sich im Verlauf des Streits auch selbst verletzt», sagte Oberstaatsanwalt Alf Willwacher. Nach ersten Ermittlungen war der Mann psychisch krank. Die Beamten haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft Pfefferspray eingesetzt und ihm dann mit der Waffe gedroht. Auf Aufforderungen der Polizisten soll er nicht reagiert haben. Die 32 Jahre alte Ehefrau wurde in ein Krankenhaus gebracht, sie schwebte nach einer Notoperation zunächst nicht mehr in Lebensgefahr.
Wie häufig Ermittler ihre Waffe im Dienst einsetzen, wird in Statistiken erfasst. In Nordrhein-Westfalen schossen Polizisten im vergangenen Jahr vier Mal auf Menschen, wie ein Sprecher des Innenministeriums berichtete. Die Menschen seien verletzt, aber nicht getötet worden. In elf Fällen gaben die Beamten Warnschüsse ab. Bundesweit haben Polizisten der offiziellen Statistik aus der Innenministerkonferenz 2012 zufolge in 36 Fällen auf Menschen geschossen – davon 35 Mal in lebensbedrohlichen Situationen und ein Mal, um die Flucht bei einem Schwerverbrechen zu vereiteln.
14.12.2013 Ta