Magdeburg (dpa/sa). Die Gewalt gegen Polizisten in Sachsen-Anhalt hat binnen eines Jahres deutlich zugenommen. Im vergangenen Jahr wurden laut polizeilicher Kriminalstatistik 1.290 Mal Beamte gewalttätig angegriffen und verletzt, wie das Innenministerium auf dpa-Anfrage erklärte. 2011, im ersten Jahr dieser Zählung, waren es noch 1.188 Fälle. Das entspricht einer Steigerung von 8,6 Prozent. Daten des laufenden Jahres liegen noch nicht vor.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) will nun bei der Bevölkerung mehr Bewusstsein für Gewalt gegen Polizisten schaffen. «Das muss stärker geächtet werden», sagte der GdP-Landesvorsitzende Uwe Petermann der dpa. Außerdem fordert die GdP härtere Strafen. «Allein der Versuch, einen Polizisten anzugreifen, muss strafbar sein, ganz egal ob der Polizist tatsächlich verletzt wird.»
Gute Erfahrungen mit gemischten Streifen
Beamte würden öfter im Streifendienst als bei Großeinsätzen wie etwa Demonstrationen oder Fußballspielen angegriffen, sagte Petermann. «Es passiert häufiger im Einzeldienst, dass Bürger komplett ausrasten.» Das seien schätzungsweise 80 Prozent der Fälle.
Die Fallzahlen werden laut Innenministerium aber erst seit 2011 erhoben. Wie schwer Beamte verletzt wurden, darüber würden bisher keine Informationen gespeichert. Auch lägen keine Zusatzangaben über die Angriffe vor, ob etwa Gewalt aus extremistischen Kreisen zunehme.
Gemischte Polizei-Teams aus Männern und Frauen können sich laut Petermann positiv auswirken. «Frauen wirken wohl deeskalierend, aber nicht, wenn sie ohne männliche Kollegen unterwegs sind.» Dann würden sie sogar eher häufiger angegriffen, berichtet der Gewerkschafter.
03.11.2013 Ta