Golzow (dpa). Vier Babyleichen sind in den vergangenen Tagen in Brandenburg und Bayern entdeckt worden. In einem Garten im oberfränkischen Bad Alexandersbad wurden zwei vergrabene Säuglinge gefunden, wie die Staatsanwaltschaft Hof meldete. In einem Keller im brandenburgischen Golzow stießt die Polizei auf ein Baby, das vermutlich von seiner Mutter erstochen wurde. Erst am Dienstag wurde ebenfalls in Brandenburg ein toter Junge in Glindow in einem Kompostierer gefunden. Er wurde laut Polizeiangaben erstickt, seine Mutter hat die Tat gestanden.
Bei den beiden toten Babys in Bayern handelt es sich allem Anschein nach um Neugeborene, sagte Reiner Laib von der Staatsanwaltschaft Hof. Die Leichen seien bereits in die Rechtsmedizin Erlangen zur Obduktion gebracht worden. Nähere Angaben, etwa ob die beiden Zwillinge seien, wollte er nicht machen. Die Ermittlungen von Kripo und Staatsanwaltschaft stünden noch ganz am Anfang, sagte Laib. Unklar blieb zunächst auch, wer die vergrabenen Leichen entdeckt hat – ob sie also zufällig gefunden wurden oder ob die Polizei gezielt nach ihnen gesucht hat.
Baby am Straßenrand verscharrt
Nach dem grausigen Fund in dem Keller in Brandenburg wurde die Mutter vorläufig festgenommen. Sie soll den Jungen erstochen und im Keller ihres Wohnhauses versteckt haben. Gegen die 21-Jährige wird wegen Totschlags ermittelt, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder). Das Amtsgericht hat Haftbefehl erlassen, die Frau sei aber nicht transport- und haftfähig, sagte ein Polizeisprecher heute Morgen in Potsdam. Die Frau habe die Tat gestanden, heißt es in der Mitteilung. Das Kind sei wohl verblutet, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Es habe Stichverletzungen in der Brust und im Herz gehabt. Bei der Vernehmung habe die allein lebende Mutter angegeben, überfordert gewesen zu sein.
Derweil wurde in Niedersachsen eine 32-Jährige festgenommen, die vor zwei Wochen ihr heimlich zur Welt gebrachtes Baby am Straßenrand verscharrt haben soll. Der Frau wird versuchter Totschlag vorgeworfen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hildesheim, Bernd Seemann. Die 32-Jährige soll den kleinen Jungen zu Hause auf der Toilette zur Welt gebracht haben. Nach dem Obduktionsbericht der Rechtsmediziner war das Baby lebensfähig. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass es während der Geburt etwa aufgrund von Sauerstoffmangel gestorben sei.
25.10.2013 Ta