Berlin (dpa/bb). Fast zwei Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen Berliner Steuerberater hat sich die Suche nach dem Täter in eine überraschende Richtung entwickelt. Die Witwe des Opfers sei beschuldigt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Warum sie nun in den Fokus der Ermittler geriet, ist unbekannt.
Am Morgen fuhren vor der Kanzlei und dem Wohnhaus des Opfers Polizisten vor. Sie durchsuchten die Räume. Doch ein wichtiges Beweismittel blieb verschwunden: Die Tatwaffe, mit der der Mann am 12. August in seiner Kanzlei im Stadtteil Westend erschossen worden ist, habe man nicht gefunden. Die verdächtige Frau ging nach Angaben der Polizei freiwillig mit zur Wache. Die Ermittler hätten dort ihre persönlichen Daten aufgenommen. Dann durfte sie die Wache wieder verlassen.
Auch gegen einen der beiden Söhne werde weiter ermittelt, sagte Steltner. Von einem der Jungen wurde gestern eine DNA-Probe entnommen. Die damals 16 und 18 Jahre alten Söhne waren noch am Tag der Tat festgenommen worden. Sie kamen aber wieder auf freien Fuß, da die Beweise für einen dringenden Tatverdacht – und damit für mögliche Haftbefehle – nicht ausreichten. Schon kurz nach dem Verbrechen kamen Gerüchte auf, es habe Probleme in der Familie gegeben.
08.10.2013 Ta