Würzburg (dpa/lby). Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat einen ehemaligen Geschäftsführer des unterfränkischen Baustoffherstellers Knauf wegen Bestechung angeklagt. Beim Kauf eines Staatsbetriebs in Algerien sollen Schmiergelder in Höhe von mehr als 600.000 Euro geflossen sein. Der Leitende Oberstaatsanwalt Dietrich Geuder bestätigte einen entsprechenden Bericht der heutigen «Main Post». Einen weiteren ehemaligen Angestellten der Firma aus Iphofen im Landkreis Kitzingen klagten die Ermittler wegen Beihilfe an.
Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft hat Knauf in den Jahren 2006 bis 2010 für mehrere Millionen Euro eine Firma aus dem Besitz eines algerischen Staatsbetriebs gekauft. Im Vorfeld sollen 450.000 US-Dollar (etwa 340.000 Euro) an einen leitenden Mitarbeiter des Staatsbetriebs geflossen sein, um eine öffentliche Ausschreibung zu verhindern und einen günstigen Kaufpreis zu erreichen. Später sollen den Ermittlungen zufolge weitere 300.000 Euro gezahlt worden sein.
An den Ermittlungen war auch das Bayerische Landeskriminalamt beteiligt. Im April haben Fahnder Räume von Knauf in Iphofen durchsucht. Das Unternehmen produziert unter anderem Gipsfaserplatten und Dämmstoffe. Die nun bekanntgewordene Anklage hat die Staatsanwaltschaft bereits Mitte August erhoben.
12.09.2013 Ta