Brandenburg/Havel/Neuruppin (dpa/bb). Der entlassene Chef der Stadtwerke Brandenburg/Havel soll über Jahre Firmengelder in sechsstelliger Höhe in die eigene Tasche gesteckt haben. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin bestätigte heute einen entsprechenden Bericht der «Märkischen Allgemeinen». Gegen den 48-Jährigen wird unter anderem wegen Untreue und Vorteilsnahme ermittelt, wie Oberstaatsanwalt Frank Winter heute in Neuruppin bekanntgab. Der Beschuldigte war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Der frühere Stadtwerkechef soll sich über drei bis vier Jahre mit Hilfe von Scheinrechnungen eine hochwertige Jagdausrüstung zugelegt haben. Außerdem steht er im Verdacht, große Mengen von Heizöl, die die Stadtwerke lagerten, als verdorben deklariert und über einen Bekannten auf eigene Rechnung verkauft zu haben.
«Ich bin fassungslos und entsetzt», sagte Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU), die auch als Aufsichtsratschefin der Stadtwerke fungiert. Sie sprach von 800.000 Euro Schaden. «Diese Summe ist aber noch nicht gerichtsfest», sagte Tiemann. Externe Wirtschaftsprüfer seien nach dem Bekanntwerden erster Vorwürfe von der Stadt zur Überprüfung eingesetzt und der 48-jährige Geschäftsführer entlassen worden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind noch nicht abgeschlossen.
04.09.2013 Ta