München (dpa). Ein Arsenal an Schusswaffen, mehr als hundert Messern, Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff und NS-Devotionalien hat die Polizei bei einem Münchner Anwalt sichergestellt. Der 40-Jährige sei in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Hinweise auf Kontakte zur rechten Szene oder einen konkreten geplanten Anschlag gebe es nicht.
Die Beamten seien nach Hinweisen aus dem Bekanntenkreis des Mannes tätig geworden. Da der Mann Sportschütze ist und legal Schusswaffen besitzt, rückte sofort ein Sondereinsatzkommando aus. Der Anwalt wurde in Gewahrsam genommen. Er habe einen Trainingsanzug getragen, in dem mehrere Messer gefunden wurden, sagte der Leitende Kriminaldirektor Nikolaus Laszlo.
Kann er als Anwalt weiter arbeiten?
Zudem seien «literweise» Chemikalien gefunden worden, aus denen Sprengstoff hergestellt werden könnte. Zudem stellten die Beamten die auf den Mann angemeldeten Waffen – zwei Pistolen und vier Gewehre – sowie umfangreiche Munition sicher. Im Arbeitszimmer wurden verschiedene NS-Devotionalien, darunter Hitlerbilder und mehrere Ausgaben von «Mein Kampf» entdeckt.
Der Anwalt sei bereits beim Oktoberfest 2012 auffällig geworden, als er einem Menschen ein Messer an den Hals gehalten habe. Er müsse wegen psychischer Probleme Medikamente nehmen, sagte der Münchner Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Der Mann besitze noch eine Anwaltszulassung. Es werde nun aber zu klären sein, was damit geschehe.
03.08.2013 Ta