Villingen-Schwenningen (dpa). Nach Vorwürfen der Bilanzfälschung sind die beiden Ex-Vorstände des Schwarzwälder Leuchtenherstellers Hess festgenommen worden. Es bestehe Flucht- und Verdunkelungsgefahr, sagte ein Sprecher der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Wirtschaftskriminalität in Mannheim der Nachrichtenagentur dpa. Zudem seien die Privat- und Geschäftsräume der Manager durchsucht worden. Gegen die beiden früheren Hess-Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler wird seit Mitte Januar ermittelt. Beide haben die Anschuldigungen kurz nach Bekanntwerden zurückgewiesen.
Die Ex-Vorstände sollen in Zusammenhang mit dem im vergangenen Oktober erfolgten Börsengang des früheren Familienunternehmens Bilanzen gefälscht und damit Banken, Investoren und Anleger betrogen haben. Zudem stünden sie im Verdacht der Untreue und des Verstoßes gegen das Aktienrecht.
Ermittlungen gegen insgesamt 17 Personen
Das Unternehmen mit Sitz in Villingen-Schwenningen hat die beiden Vorstände wegen der Vorwürfe Mitte Januar entlassen und die Öffentlichkeit informiert. Zwei Wochen später meldete Hess Insolvenz an.
Die Ermittlungen konzentrieren sich nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft auf die Geschäftsberichte 2011 und 2012. Neben Hess und Ziegler wird den Angaben zufolge gegen 15 weitere Tatverdächtige ermittelt.
Trotz der Insolvenz läuft der Betrieb des Unternehmens in Villingen-Schwenningen nach Angaben eines Sprechers weiter. Das Werk in Löbau bei Dresden in Sachsen wird zum 31. August geschlossen, die rund 75 Beschäftigten dort verlieren dadurch ihren Arbeitsplatz.
23.07.2013 Ta