Erfurt (dpa). Die Erfurter Staatsanwaltschaft hat gegen den ehemaligen Thüringer Innenminister Christian Köckert (CDU) Anklage wegen Korruption erhoben. Er soll mit dem Vorstand eines rheinland-pfälzischen Energieunternehmens zwischen Juli 2010 und Dezember 2011 Beraterverträge abgeschlossen und dafür mehr als 80.000 Euro als Gegenleistung angenommen haben. Das teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hannes Grünseisen, in Erfurt mit. Köckert war demnach in dieser Zeit Beigeordneter der Stadt Eisenach sowie Mitglied der regionalen Planungsversammlung für Windkrafträder und vertrat zugleich die Interessen der Aktiengesellschaft.
Die Anklage lautet auf Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung, die mit einer Haft von bis zu drei Jahren bestraft werden können. Köckert war bis 2002 Innenminister im Freistaat, musste aber nach mehreren Affären zurücktreten. Seine Aufgabe als ehrenamtlicher Eisenacher Beigeordneter gab er Ende 2011 auf. Das betroffene Unternehmen erklärte: «Die Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft überrascht uns, denn wir sind der Überzeugung, keinen Anlass für ein Strafverfahren gegeben zu haben.»
06.07.2013 Ta