Krefeld (dpa). Bei einem Tierquäler im rheinischen Krefeld soll es sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge um ein 17-jähriges Mädchen handeln. Die Ermittler wollten dies bislang nicht bestätigen. Man werde auch künftig lediglich von einer «minderjährigen Person» sprechen.
Der oder die Verdächtige hat ein Teilgeständnis abgelegt. Nach der Aussage haben die Ermittler den abgetrennten Kopf von Schafbock «Piet» sichergestellt. Ein tagelang in Untersuchungshaft sitzender Erwachsener wurde daraufhin freigelassen. Inzwischen spreche Einiges dafür, dass er mit den bestialischen Taten nichts zu tun hatte, räumten die Ermittler ein.
Der Tierquäler hatte mehrere Wochen lang sein Unwesen getrieben. Er suchte einen bei Kindern beliebten Mitmach Bauernhof in Krefeld heim und köpfte dort Schafbock «Piet». Später trennte er einem Zwergpony den Kopf ab. Kopfhaut und Ohren des Ponys legte er Anwohnern in eine Garageneinfahrt. Okkultismus hatten die Ermittler als Motiv ausgeschlossen.
Keine Gefahr mehr
Mit seinen Taten hatte sich der Täter in Bekennerbriefen gebrüstet, die mit «Euer Tierquäler» gezeichnet waren. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter auch zwei Pferde auf einer Weide mit Stichen verletzt hat. An eines der Tiere soll er ein Fahndungsplakat geheftet haben, mit dem nach ihm selbst gefahndet wurde.
Die Tatserie hatte auch Experten alarmiert. Tierquälereien gelten als Anzeichen für eine sadistische Persönlichkeit, es können aber auch andere Ursachen dahinter stecken. Mädchen und Frauen werden vergleichsweise selten zu Täterinnen. Bei ihnen vermutet die Forschung als Ursache eher eine traumatische Störung als einen sadistischen Antrieb.
Weitere Einzelheiten wollen die Ermittler am Dienstag bekanntgeben. Der oder die minderjährige Verdächtige ist auf freiem Fuß. Die Ermittler gehen davon aus, dass von der Person keine weitere Gefahr für Tiere ausgeht.
22.06.2013 Ta