Wiesbaden (dpa/lhe). In Hessen gibt es deutlich weniger jugendliche Kriminelle. Die Zahl der Verurteilten im Alter zwischen 14 und 18 Jahren sank im vergangenen Jahr um knapp neun Prozent. Bei den Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre) ging die Zahl der nach dem Jugendstrafrecht Verurteilten ebenfalls um 6,4 Prozent zurück. Insgesamt reduzierte sich 2012 die Zahl der Verurteilungen in Hessen um 0,6 Prozent, wie Justizminister Jörg-Uwe Hahn gestern in Wiesbaden berichtete.
Der FDP-Politiker machte für die vor allem bei Jugendlichen erfreulichen Zahlen die gute Prävention verantwortlich. Außerdem sei die Arbeit der «Häuser für Jugendrecht» in Frankfurt-Höchst und Wiesbaden erfolgreich. Dort arbeiten Polizei, Staatsanwaltschaft und Sozialarbeiter unter einem Dach zusammen. Ziel ist neben einer schnellen Aufarbeitung der Straftaten auch die Vermeidung von Gerichtsverfahren – etwa durch einen Täter-Opfer-Ausgleich.
Löwenanteil der Verurteilten sind Männer
Insgesamt mussten sich vor hessischen Strafgerichten 2012 rund 61.000 Menschen verantworten. Bei den Aburteilungen – dazu gehören neben Verurteilungen auch Freisprüche oder die Einstellung der Verfahren – ist das ein Rückgang von 1,5 Prozent. Seit 2005 hat sich diese Zahl sogar um 13 Prozent reduziert. Die Verurteilungen gingen im selben Zeitraum um 9,4 Prozent zurück.
Mehr als 80 Prozent aller Verurteilten in Hessen sind Männer – der Anteil der Frauen ging weiter zurück und liegt jetzt bei 19,2 Prozent. Unter den Deliktsfeldern sind der Straßenverkehr sowie Diebstahl, Unterschlagung sowie Betrug besonders prominent vertreten. Deutlich rückläufig sind Verurteilungen wegen Sexualstraftaten.
In fast 85 Prozent aller Fälle sprachen die Gerichte eine Geldstrafe aus. Elfmal verhängten hessische Gerichte allerdings im vergangenen Jahr auch lebenslange Haft – zweimal mehr als 2011.
13.06.2013 Ta