Mainz (dpa). Der Anschlag mit Tierblut auf einen islamischen Verein in Mainz ist vermutlich aufgeklärt. Die Polizei ermittelte zwei Tatverdächtige. Ein 17-jähriger Jugendlicher und ein 22 Jahre alter Mann seien für die Tat verantwortlich, gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt.
In der Nacht zum vergangenen Samstag war vor den Räumen des Arab Nil-Rhein-Vereins rote Flüssigkeit verschüttet worden. Wie sich nun herausstellte, handelte es sich dabei nicht, wie zunächst angenommen, um Kunstblut, sondern um Tierblut. Zudem wurden Plakate mit einem verstümmelten Kopftuch-Mädchen auf Fenster geklebt. Das Vereinsgebäude beherbergt die einzige staatlich anerkannte muslimische Kita in Rheinland-Pfalz.
Beweise werden noch ausgewertet
Der 17-jährige Schüler aus einer rheinhessischen Gemeinde habe ein Geständnis abgelegt, erklärten die Ermittler. Als Motiv gab er den Auftritt eines umstrittenen Predigers bei dem Verein an. Außerdem nannte er den Namen seines Komplizen, eines 22-jährigen Mainzer Studenten.
Polizisten durchsuchten die Wohnungen beider Verdächtigen und stellten Beweismittel sicher. Diese werden noch analysiert. Den jüngeren mutmaßlichen Täter entließen die Ermittler nach der Vernehmung nach Hause. Den Studenten trafen sie vorerst nicht an. Ob die beiden Tatverdächtigen zur rechtsradikalen Szene zu rechnen sind, teilte die Polizei nicht mit.
25.05.2013 Ta