Berlin (dpa/bb). Ein über viele Stunden in Berlin-Hellersdorf vermisstes achtjähriges Mädchen ist am Pfingstmontag gegen seinen Willen von einem Nachbarn mitgenommen worden. Die Kleine ist nach Angaben der Polizei aber nicht einem Sexualdelikt zum Opfer gefallen. Der 25 Jahre alte Mann aus der Nachbarschaft hat nach der Tat versucht, sich das Leben zu nehmen. «Der Mann ist nach einem Suizidversuch verletzt und wird in einem Krankenhaus behandelt», sagte ein Polizeisprecher. Zuvor hatten Experten der Vermisstenstelle mit dem Mädchen Sharlyn gesprochen. So waren die Fahnder auf die Spur des Nachbarn gekommen. Das Kind war rund elf Stunden vermisst.
Das Mädchen hatte den Ermittlern die Wohnung des Tatverdächtigen gezeigt, in der sie sich Stunden aufhielt. «Das Kind sagt sehr glaubwürdig aus, es sei ihm nicht wehgetan worden und es sei nicht angefasst worden», sagte Polizeisprecher Thomas Neuendorf. Allerdings habe der mutmaßliche Täter das Kind eingeschüchtert, damit es mitkommt.
Nur kurz allein – weg war sie
Das Mädchen habe in der Wohnung des Mannes ferngesehen, sei dort aber nicht bedrängt worden. Kurz vor 22.00 Uhr habe der mutmaßliche Täter das Kind dann nach Hause geschickt. Es tauchte wenig später äußerlich unversehrt vor dem Haus der Großmutter wieder auf. Die Polizei will den 25-Jährigen in den kommenden Tagen weiter befragen.
Sharlyn hatte am Montagvormittag zusammen mit ihrer jüngeren Schwester auf einem Spielplatz in der Ernst-Bloch Straße in Hellersdorf gespielt. Die Schwester verließ zwischenzeitlich den Spielplatz, ging zur Wohnung der Großmutter, kehrte aber kurze Zeit später wieder zurück. Da war die große Schwester bereits verschwunden. Die Großmutter rief daraufhin die Polizei. Die Behörde suchte den ganzen Tag lang mit zahlreichen Beamten, mit Hunden und auch mit einem Hubschrauber nach der Vermissten.
22.05.2013 Ta