Dresden (dapd-lsc). Die Gesundheitsbehörden in Sachsen warnen eindringlich vor gepanschtem Alkohol aus Tschechien. Es sei nicht ausgeschlossen, dass mit Methanol verunreinigte alkoholische Getränke auch in Sachsen angeboten würden, teilte das Gesundheitsministerium in Dresden am Freitag mit. In Tschechien, Polen und der Slowakei sind demnach bereits 19 Menschen nach dem Konsum des Gift-Schnapses gestorben. Die Untersuchungen zur Herkunft der Ware liefen, hieß es.
Das Ministerium erklärte, besondere Vorsicht sei bei unetikettiertem Alkohol unklarer Herkunft geboten. Methanol sei giftig und könne zur Erblindung und in höheren Dosen zum Tod führen.
Das Ausmaß und die Verbreitung könnten derzeit nicht abgeschätzt werden, da man es mit kriminellen Machenschaften zu tun habe. Das Ministerium rief auch dazu auf, die örtlichen Lebensmittelüberwachungsbehörden bei Verdachtsfällen umgehend zu informieren.
Zahlreiche Vergiftungsfälle
Sachsen wurde nach den Angaben unter anderem durch die tschechische Polizei und ein Schnellwarnsystem der Europäischen Kommission informiert.
In Tschechien hatte wegen der Welle tödlicher Vergiftungen Ministerpräsident Petr Necas alle Bürger aufgerufen, Alkohol unbekannter Herkunft zu meiden. 16 der Toten lebten im Nordosten Tschechiens, zwei Opfer waren im benachbarten Polen zu beklagen, ein Mensch kam in der Slowakei um. Zahlreiche Menschen, die zuvor Wodka und Rum getrunken hatten, wurden in Tschechien mit Vergiftungen in Krankenhäuser eingeliefert.
15.09.2012 Ta