Lehrte (dapd-nrd). Vermutlich aus Langeweile haben junge Erwachsene mehrere Strohballen in den vergangenen zwei Monaten in der Umgebung von Lehrte (Region Hannover) in Brand gesetzt. Am Dienstag wurden Wohnungen von sechs jungen Tatverdächtigen durchsucht. Bei den Männern und Frauen im Alter von 16 bis 22 Jahren seien unter anderem Abhörgeräte beschlagnahmt, mit denen sie vor den mutmaßlichen Brandstiftungen den Polizeifunk abgehört haben könnten, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch in Hannover.
Insgesamt wird gegen 13 Personen ermittelt, die in wechselnden Konstellationen für bis zu zehn Strohballenbrände sowie für bis zu 30 Brände von Containern, Hochsitzen, Reifen oder anderen Gegenständen verantwortlich sein könnten. Der Gesamtschaden wird auf rund 250.000 Euro geschätzt.
Vermutlich drei Drahtzieher
Drei junge Männer im Alter von 19, 20 und 22 Jahren, die den Angaben zufolge als Drahtzieher in Betracht kommen, machten bei ihren Vernehmungen am Dienstag bereits umfangreiche Angaben über zahlreiche Brände. Als Motiv hätten die jungen Erwachsenen Langeweile“ genannt. Zudem hätten sie ausgesagt, ihre Zündeleien im Laufe der Zeit von Containern und anderen Gegenständen auf Strohballen ausgeweitet zu haben.
Zuletzt brannten in der Nacht zu Mittwoch auf einem Feld bei Wolfsburg 70 Strohballen. Zwar sei ersten Erkenntnissen zufolge von Brandstiftung auszugehen, sagte ein Polizeisprecher auf dapd-Anfrage. Ein direkter Zusammenhang zu den Bränden im Raum Lehrte könne allerdings nicht hergestellt werden.
06.09.2012 Ta
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