Heimtücke oder Versehen?

Aachen (dapd-nrw). Ein 45-jähriger Kfz-Meister hat zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Aachen gestanden, einen Geschäftspartner und Freund mit einer Jagdflinte erschossen zu haben. Bei einem Streit um Geld sei die Lage eskaliert, die Schüsse seien aus Versehen abgefeuert worden, sagte der Angeklagte am Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann aber vor, seinen damals 32-jährigen Freund heimtückisch ermordet zu haben. Die Leiche habe er auf einer Mülldeponie in der Eifel entsorgen wollen. Ein Helfer hatte die Polizei alarmiert.

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte Mitte Januar dem Opfer in einem Keller mit dem Jagdgewehr zunächst ins Herz geschossen. Als das Opfer sich nach oben schleppte, habe er ihm ins Genick geschossen, sagte der Staatsanwalt bei der Anklageverlesung. Der Mann sei sofort gestorben.

Streit zwischen Verwandten
Der Angeklagte erklärte, der Freund habe ihn mit verbalen und körperlichen Drohungen zwingen wollen, ihm erneut Geld für Strafen aus früheren Gerichtsverfahren zu leihen. Das Gewehr habe er aus dem Waffenschrank seines Vaters genommen und es zwischen Schrott im Keller versteckt.

In der Pause des Prozesses kam es zwischen den Angehörigen des Opfers und des Angeklagten zu tätlichen Auseinandersetzungen. Die Lager mussten getrennt werden.

23.08.2012 Ta