Berlin (dapd-bln). Wegen eines Messerangriffs auf den Betreiber eines Tattoo-Studios müssen sich zwei Brüder vor Gericht verantworten. Hauptangeklagter ist ein 27-Jähriger, dem versuchter Totschlag vorgeworfen wird. Ein 32-Jähriger, der mit dem späteren Opfer das Tattoo-Studio betrieben hatte, ist wegen unterlassener Hilfeleistung mitangeklagt. Zum Auftakt des Prozesses vor dem Landgericht Berlin schwiegen beide Männer.
Im Februar soll der 27-Jährige nach einem Streit auf offener Straße in Wedding auf den Geschäftspartner seines Bruders mit einem Messer eingestochen und dabei dessen Brust, Hüfte und Oberschenkel verletzt haben. Hintergrund der Auseinandersetzung war laut Staatsanwaltschaft ein Streit über Rabatte für Mitglieder der Rockergruppe Hells Angels, die zu den Kunden des Tattoo-Studios gehörten.
Jeder Stich hätte zum Tod führen können
Das 47-jährige Opfer ist seit der Attacke gelähmt. Es wird der Anklage nach zeit seines Lebens“ ein Pflegefall sein. Jeder einzelne Stich sei „potenziell tödlich“ gewesen, sagte der Staatsanwalt. Der Mann sei aufgrund seiner Behinderung nicht mehr in der Lage, sich zu artikulieren oder selbstständig zu bewegen. Das Opfer ist nicht als Zeuge geladen.
„Unstrittig“ sei, dass auch das spätere Opfer mit einem Messer bewaffnet war, sagte der Ankläger weiter. Im Ermittlungsverfahren sollen die Brüder geäußert haben, sie hätten nichts mit der Sache zu tun. Die Anwälte kündigten für den nächsten Verhandlungstag eine Erklärung an. Das Verfahren wird am 28. August fortgesetzt.
22.08.2012 Ta
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