Köln (dapd-nrw). Die Polizei hat ein Mitglied des Rockerklubs Bandidos festgenommen. Der 37-Jährige ist ein führendes Mitglied der Ortsgruppe Leverkusen, wie die Ermittler erklärten. Sie werfen dem Mann Körperverletzung, Nötigung, Freiheitsberaubung und die Abgabe von Kokain vor. Er wurde in der vergangenen Nacht vor seinem Bordell in Köln festgenommen.
Die Ermittlungen gegen den Mann waren den Angaben zufolge im Juli ins Rollen gekommen. Damals soll er eine Frau mehrfach brutal misshandelt haben. Der 37-Jährige soll sie unter einem Vorwand nach Nordafrika gelockt und sie dort gegen ihren Willen festgehalten haben. Zudem hat er ihr den Angaben zufolge unter anderem den Kiefer gebrochen. Die Aussagen der Frau seien mit ärztlichen Attesten und den Aussagen ihrer Eltern untermauert worden, hieß es. Ihrem Vater sei es schließlich gelungen, die Frau in Tunesien zu befreien.
Für Kripo kein Unbekannter
Der 37-Jährige ist der Polizei zufolge bereits mehrfach wegen seiner extremen Gewaltbereitschaft aufgefallen. Er sei zwischen 2000 und 2003 an gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Türsteher-Szene beteiligt gewesen. Für den Versuch, einen Konkurrenten aus dem Auto heraus zu erschießen, wurde er zusammen mit weiteren Tätern zu vier Jahren Haft verurteilt.
Zuletzt war der 37-Jährige ins Visier der Ermittler geraten, weil er bei einer Massenschlägerei zwischen den Hells Angels und Mitgliedern der Bandidos in Mönchengladbach im Januar schwer verletzt worden war. Der Mann sollte noch am heutigen Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden.
10.08.2012 Ta