Mehr gewusst als zugegeben

Dresden (dapd-lsc). Die sächsische Polizei soll mehr über die Ermittlungen zur Zwickauer Terrorzelle NSU gewusst haben als bisher bekannt. Polizisten mehrerer sächsischer Polizeidirektionen und des Landeskriminalamtes hätten im März 2007 an einer Informationsveranstaltung der Ermittlungseinheit Bosporus“ des Bundeskriminalamtes in Dresden teilgenommen, heißt es in einer am heutigen  Donnerstag veröffentlichten Antwort von Innenminister Markus Ulbig (CDU) auf eine Kleine Parlamentsanfrage des Grünen-Abgeordneten Miro Jennerjahn.

Die Ermittlungseinheit fahndete unter dem Begriff „Ceska-Morde“ bundesweit nach den Tätern der NSU-Mordserie. Diese Informationen habe Ulbig dem NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags vorenthalten, kritisierte Jennerjahn.

Die Terrorzelle NSU war im November 2011 nach einem Banküberfall in Thüringen aufgeflogen. Ihr werden bundesweit zehn Morde zur Last gelegt. Bis zu 160 Beamte versuchten erfolglos, das verbindende Element zwischen den Opfern zu finden. Ihre wichtigste Spur war die stets verwendete Waffe: eine Ceska Typ 83, Kaliber 7,65.

09.08.201Ta