Frankfurt/Main (dapd-rps). Die Polizei hat bei Razzien in mehreren Städten einen internationalen Menschenschleuserring zerschlagen. Weil sie Menschen aus Pakistan und Indien nach Deutschland gebracht und mit gefälschten Dokumenten versorgt haben sollen, wurden in Koblenz und Halle zwei Personen verhaftet, wie die Bundespolizei heute Frankfurt am Main mitteilte. Insgesamt wird gegen zehn Männer und sieben Frauen aus Deutschland, Litauen und Indien im Alter von 22 bis 50 Jahren ermittelt.
Bei den Razzien am Montag und Dienstag waren 13 Wohnungen und vier Gaststätten in Koblenz, Halle, Leipzig, Hettstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz), Treuenbrietzen (Landkreis Potsdam-Mittelmark), Schönewalde (Landkreis Elbe-Elster) und Trebbin (Landkreis Teltow-Fläming) durchsucht worden. Dabei wurde in einem Restaurant in Koblenz ein 16-jähriger Inder festgenommen, der sich illegal in Deutschland aufhielt. Zudem wurden 21 gefälschte litauische Dokumente und 15.500 Euro Bargeld beschlagnahmt.
Die Bande soll Inder und Pakistanis über den Flughafen Frankfurt nach Deutschland gebracht haben. Für 7.000 Euro wurden sie den Angaben zufolge mit einem litauischen oder lettischen Reisepass, einem Personalausweis, einem Führerschein sowie mit einer Heirats- und Scheidungsurkunde ausgestattet. Alternativ organisierten die Schleuser Ehen mit deutschen Frauen, die dafür eine Einmalzahlung von 2.000 Euro und monatlich 250 Euro erhielten.
Die illegalen Einwanderer mussten das Geld über teilweise mehrere Jahre hinweg in verschiedenen Restaurants in ganz Deutschland abarbeiten.
22.12.2011 Ta