Berlin (dapd). Nach der offenbar gezielten Vergiftung von Besuchern durch einen Fremden auf zwei Berliner Weihnachtsmärkten haben die Veranstalter ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Am Breitscheidplatz, auf dem Alexanderplatz und am Rummel in Nachbarschaft des Einkaufszentrums Alexa patroullieren ab sofort verstärkt Sicherheitsfirmen.
Wie die Polizei mitteilte, hatte am Donnerstagabend ein Unbekannter auf dem Breitscheidplatz vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und auf dem Alexanderplatz in Mitte kleine Schnapsflaschen an insgesamt fünf Besucher verteilt. Die Personen mussten sich nach dem Trunk übergeben. Sie erlitten Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen. Eine 24-Jährige verlor auf dem Breitscheidplatz das Bewusstsein und musste zeitweilig stationär behandelt werden. Auch ein Opfer vom Alexanderplatz musste stationär aufgenommen werden.
Wieder aus Krankenhäusern entlassen
Inzwischen konnten jedoch alle Betroffenen die Krankenhäuser wieder verlassen, sagte ein Polizeisprecher. Die Suche nach dem Täter werde mit Hochdruck fortgeführt.
Nach Angaben der Feuerwehr traf am Donnerstag um 17.15 Uhr ein herbeigerufener Krankenwagen mit Notarzt am Breitscheidplatz ein. Zwei ausländische Studenten kamen jeweils in die Elisabeth Klinik in Schöneberg und in das St. Gertrauden-Krankenhaus in Wilmersdorf. Die drei Betroffenen vom Alexanderplatz wurden jeweils um 21.13 Uhr und um 21.51 Uhr in die Charité und in das Vivantes-Klinikum im Friedrichshain gebracht.
Der Verdächtige ist etwa 1,80 Meter groß und hat kurze dunkelblonde Haare. Er hatte von der angeblichen Geburt einer Tochter erzählt. Die beiden Besucher am Breitscheidplatz sprach er auf Englisch an.
Foto: Wolfgang Dirscherl / pixelio.de
10.12.2011 dv