Stade (dapd). Im Prozess gegen den mutmaßlichen dreifachen Kindermörder Martin N. vor dem Landgericht Stade könnte ein bislang unbekanntes Missbrauchsopfer den Angeklagten in Bedrängnis bringen. Der junge Mann hatte sich erst in der vergangenen Woche bei der Polizei gemeldet.
Der Zeuge soll möglicherweise 2007 von dem Angeklagten sexuell missbraucht worden sein, sechs Jahre nach dem Mord an dem neunjährigen Dennis K. aus Osterholz-Scharmbeck. Der Angeklagte Martin N. hat bislang nur Taten von 1992 bis 2001 gestanden.
Vor einer Woche hatte bereits der Halbbruder des neuen Zeugen vor Gericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt. Der Hamburger hatte über Missbrauchsfälle zwischen 2002 und 2004 berichtet. Die Aussagen der Halbbrüder könnten dazu führen, dass gegen N. ein Urteil mit Sicherungsverwahrung verhängt werde, sagte eine Gerichtssprecherin. Die Verteidigung kündigte an, die Glaubhaftigkeit der Zeugen genau zu prüfen.
06.12.2011 dv