Vohenstrauß (dapd). Im Internet hat eine junge Frau aus der Oberpfalz ihren mutmaßlichen Mörder kennengelernt: Die 21-Jährige wurde im Flur ihres Wohnhauses in Vohenstrauß erstochen. Wenig später stellte sich ein 22-jähriger Mann aus dem hessischen Bad Hersfeld, gegen ihn wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen.
Er soll die Frau, die Medienberichten zufolge eine zweijährige Tochter hat, in letzter Zeit belagert und belästigt haben. Sie hatte sich deswegen sogar an die Polizei gewandt.
Mitbewohner entdeckten die blutüberströmte Leiche, der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod der jungen Frau feststellen. Sie starb laut einer Obduktion an zahlreichen Messerstichen. Die Polizei fand in dem Haus die Tatwaffe und leitete sofort eine Großfahndung ein, an der sich auch Bundespolizei, die tschechischen Polizei sowie ein Polizeihubschrauber beteiligten.
Wenige Stunden später meldete sich der 22-Jährige telefonisch bei der Polizei und nannte seinen Aufenthaltsort. Er ließ sich in Pleystein widerstandslos festnehmen. Das Opfer und der mutmaßliche Täter hatten sich im Sommer im Internet kennengelernt.
Er zog ihretwegen um
Der Mann war vor wenigen Wochen nach Vohenstrauß gezogen und hatte sich dort Arbeit gesucht. Er hatte laut Polizei immer wieder Kontakt zu der Frau gesucht. Diese habe aber nicht seine Vorstellungen einer gemeinsamen Beziehung geteilt.
Der Mann gab der Polizei zufolge an, am Tatort gewesen zu sein. Er könne sich aber nicht an Details erinnern.
Sowohl der Tatverdächtige als auch das Opfer hatten sich Anfang der Woche an die Polizei gewandt und einander der Belästigung bezichtigt. Deshalb hatten Beamte beide in ihren jeweiligen Wohnungen aufgesucht und mit ihnen gesprochen.
Der 22-Jährige wurde dabei mit den Vorwürfen der jungen Frau konfrontiert und aufgefordert, eine weitere Kontaktaufnahme zu unterlassen. Zum damaligen Zeitpunkt seien keine konkreten Bedrohungen des Opfers erkennbar gewesen, erklärte die Polizei.
07.11.2011 dv