Berlin (dapd). Die am Hamburger Flughafen erprobten elektronischen Körperscanner werden in Deutschland zunächst nicht weiter eingesetzt. Aufgrund der hohen Fehlerquote sei es sowohl für einen flächendeckenden Einsatz als auch für einen weiteren Feldversuch zu früh, hieß es aus Sicherheitskreisen am Mittwoch in Berlin. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) habe entschieden, dass die Software noch verbessert werden müsse. Ein zeitlicher Rahmen wurde dabei nicht genannt.
Die Fehlerquote bei den in Hamburg eingesetzten Geräten lag den Angaben zufolge bei 54 Prozent. So wurde etwa bei Falten in der Kleidung oder einer starken Schweißbildung unter den Achseln Alarm ausgelöst. Passagiere, die bei dieser elektronischen Prüfung aufgefallen waren, mussten danach aufwendig per Hand abermals kontrolliert werden. Damit wurde die Passagierabfertigung verzögert statt beschleunigt und ein wichtiges Ziel der Scanner mithin verfehlt, hieß es aus Sicherheitskreisen. Grundsätzlich halte man aber an den Scannern fest, wenn die Software in der Lage ist, die Fehler auszusortieren.
In Deutschland wurden die Körperscanner vom 27. September 2010 bis 31. Juli 2011 am Hamburger Flughafen auf freiwilliger Basis erprobt. Rund 809.000 Passagiere ließen sich während der Testphase durchleuchten. Ursprünglich war der Versuch nur für sieben Monate geplant, dann wurde er um drei Monate verlängert. Insbesondere am Anfang war die Fehlerquote sehr hoch, zum Ende der Testphase ließen die Mängel etwas nach.
31.08.2011 dv