Zella-Mehlis (dapd). Zwei Wochen nach dem gewaltsamen Tod der siebenjährigen Mary-Jane ist den Ermittlern offenbar der entscheidende Durchbruch gelungen. Die Polizei nahm einen dringend tatverdächtigen 37-Jährigen aus dem Bekanntenkreis des Mädchens fest, wie der Thüringer CDU-Innenexperte Wolfgang Fiedler sagte. Der vorbestrafte Mann sei den Ermittlern durch eine freiwillig abgegebene Speichelprobe ins Netz gegangen. Nach MDR-Angaben schwieg der Verdächtige zunächst zu den Vorwürfen. Zuvor hatte eine Sonderkommission zwei Wochen lang vergeblich nach einer heißen Spur gesucht.
Endlich Ruhe für die Eltern
Vieles deutet darauf hin, dass der Ermittlungserfolg am Samstag auch offiziell verkündet wird. Dann wollen sich Polizei und Staatsanwaltschaft um 14.00 Uhr auf einer Pressekonferenz in Suhl äußern. Fiedler sagte bereits, mit der Festnahme bekämen die Eltern nun endlich ihre Ruhe.
Die siebenjährige Erstklässlerin aus Zella-Mehlis war am 24. Juni auf dem Weg von der Schule nach Hause verschwunden. Am Tag darauf wurde ihre vollständig bekleidete Leiche in einem Wald unweit des Wohnhauses der Mutter gefunden. Das Kind lag an einem Bachufer, allerdings fehlte der rote Schulranzen des Mädchens.
Zeugen hatten Mary-Jane zuletzt in Begleitung eines Mannes gesehen, der von der Polizei mit Phantombild gesucht wurde. In der Folge gingen Hunderte Hinweise bei den Ermittlern ein.
Tagelang suchte die Polizei die Umgebung des Leichen-Fundorts weiträumig ab, nahm Hunderte Speichelproben von Anwohnern. Eine der Speichelproben könnte nun zum Erfolg geführt haben. Am Donnerstag hatten bereits Hunderte Menschen bei einer bewegenden Trauerfeier in der städtischen Sporthalle Abschied von dem Mädchen genommen. Die Beisetzung wird im engsten Familienkreis stattfinden.
08.07.2011 dv