Frankfurt/Main (dapd). Ein freier Journalist ist wegen versuchter Erpressung der Lufthansa zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten verurteilt worden. Das Amtsgericht Frankfurt folgte mit dem Urteil vom Mittwoch der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.
Der Anklage zufolge hatte der Journalist in Telefonaten, E-Mails und einem persönlichen Gespräch mit der Veröffentlichung brisanter interner Informationen gedroht, sollte die Fluggesellschaft nicht 300.000 Euro bezahlen. Der 45-Jährige sagte dagegen in seinem Schlusswort, er habe die Lufthansa niemals erpressen, sondern nur eine umfangreiche Auskunft erhalten wollen.
Der Journalist hatte nach den Zeugenaussagen eines Mitarbeiters der Konzernsicherheit und des Pressechefs der Fluggesellschaft vertrauliche Informationen über Verfehlungen bei Abrechnungen und Borddiebstählen. Im April 2004 habe er Kontakt zu dem Unternehmen aufgenommen.
09.06.2011 dv