Neubrandenburg (dapd). Mit mehr als 400 Einbrüchen sei jetzt die wohl größte Diebstahlsserie in Mecklenburg-Vorpommern aufgedeckt worden, sagt Neubrandenburgs Kripo-Chef Norbert Rieger. Der Täter, Detlef M., wohnhaft in einem kleinen Dorf bei Malchin, war bereits am 1. März in Stavenhagen vom Mobilen Einsatzkommando des Landeskriminalamtes (LKA) festgenommen worden. Kurz zuvor war er dabei beobachtet worden, wie er Gasflaschen und ein abgeschlossenes Kinderfahrrad vor einem Hauseingang in Neubrandenburg stahl.
Täter offenbar ein Kleptomane
Angefangen hatte alles im Jahre 2008. Damals soll der arbeitslose 55-Jährige, der anfangs den Angaben zufolge offenbar recht gut vom Sammeln von Sperrmüll und Schrott gelebt hatte, versucht haben, die ersten Garagen in der Vier-Tore-Stadt aufzubrechen. Im Laufe der Zeit sei der offenbar kleptomanisch veranlagte Tatverdächtige immer raffinierter vorgegangen, sagt Rieger. Teilweise getarnt mit Bart oder Damenperücken, verschaffte er sich tagsüber mit Kuhfuß, Bolzenschneider und Brechstange Zugang zu Garagenkomplexen, auch in den Regionen Rostock, Greifswald, Demmin und Neustrelitz. Mitunter sollen pro Monat 30 Garagen ausgeräumt worden sein.
Auf die Spur kamen die Ermittler dem Tatverdächtigen zunächst durch Zeugen, die den Mann und sein mit unterschiedlichen Kennzeichen versehenes Fahrzeug beschrieben hatten. Im Oktober vergangenen Jahre ertappte ihn die Polizei in Rostock auf frischer Tat. «Aus ermittlungstaktischen Gründen ließen wir ihn wieder laufen», begründet Chefermittler Gromoll die Entscheidung. «Wir wollten wissen, wo er das Diebesgut lagerte und an wen er es später verkaufte.» Es folgte eine wochenlange Überwachung, zu der auch das LKA herangezogen wurde. Eine Telefonüberwachung schied aus rechtlichen Gründen aus.
01.05.2011 dv