Hannover/Berlin (dapd/dv). Dieser Tage sind die Hausbesetzer in Hannover und in Berlin ohne Fortüne. Am Maschsee kamen 16 Menschen in Gewahrsam, und an der Spree gab’s eine Klatsche vor Gericht.
Die Polizei hat am Dienstagmorgen in Hannover eine Hausbesetzung von Angehörigen der linksautonomen Szene beendet. Menschen wurden dabei nicht verletzt. Acht Frauen und acht Männer im Alter zwischen 17 und 27 Jahren wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Gegen sie wird wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung ermittelt.
Die Hausbesetzer hatten sich am Montagabend gewaltsam Zutritt zu dem seit einigen Jahren leerstehenden Gebäude verschafft. Mit Flugblättern und Transparenten bekundeten sie ihre Solidarität mit einer Hausbesetzung in Berlin.
Dort hat das Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg einen Widerspruch gegen die Zwangsräumung des linksalternativen Wohnprojekts in der Liebigstraße 14 zurückgewiesen. Der Anwalt der Bewohner Max Althoff hatte in einem Eilverfahren versucht, die für Mittwoch angekündigte Zwangsvollstreckung zu verhindern.
Das Gebäude im Ostteil Berlins war 1990 besetzt worden. Die Bewohner erhielten später Mietverträge, wurden aber gekündigt, als zwei private Investoren das Haus Ende der 90er Jahre kauften. Vor Gericht unterlagen die Bewohner nach langjährigen Prozessen. Die linke Szene macht seit Tagen mit Demonstrationen und Aktionen gegen die Räumung des Hauses mobil. Bei einer Demonstration am Wochenende waren 40 Beamte verletzt worden.
01.02.2011 dv