Unterföhring (dapd). Vier Jahre nach einer tödlichen Messerattacke auf seine Mutter hat ein 25-Jähriger in Unterföhring bei München auch seinen Vater getötet. Der 57-Jährige erlag im Krankenhaus seinen schweren Stichverletzungen. Die beiden Männer waren im Haus des Vaters in Streit geraten. Während der Auseinandersetzung ging der Sohn auf seinen Vater los.
Selbst als sich dieser in eine benachbarte, gut besuchte Gaststätte flüchtete, ließ der 25-Jährige nicht von ihm ab. Einem Mitarbeiter der Gaststätte gelang es schließlich, dem Angreifer das Messer aus der Hand zu schlagen und ihn zu überwältigen. Seine Festnahme ließ der Mann dann ohne Gegenwehr über sich ergehen.
Bei einer ersten Vernehmung räumte der Mann die Tat ein. Ein Motiv nannte er nicht. Der Mann wurde in der geschlossenen Psychiatrie untergebracht. Ein Kurzgutachten habe ergeben, dass bei ihm eine psychische Krankheit vorliege, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München. Ob der Mann auch schuldunfähig ist, soll ein Gutachten klären.
Im April 2006 hatte der Mann vor dem elterlichen Anwesen seine Mutter mit einem Messerstich in den Rücken so schwer verletzt, dass diese später im Krankenhaus starb. Aufgrund einer psychischen Erkrankung zum Tatzeitpunkt wurde der Sohn für schuldunfähig erklärt und mit Urteil des Landgerichts München I wegen Totschlags in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Nach ärztlicher Entscheidung wurden dem 25-Jährigen Vollzugslockerungen gewährt.
20.11.2010 dv