Wetzlar (dapd). Die mit dem Fall der zu Tode misshandelten Siri betraute Mitarbeiterin des Jugendamtes Wetzlar ist am Donnerstag vom Gericht freigesprochen worden. Körperverletzung durch Unterlassen und eine fahrlässige Begehensweise“ seien der Frau nicht vorzuwerfen, sagte der Vorsitzende Richter des Wetzlarer Amtsgerichts. Bei den Besuchen der Sozialarbeiterin in der Familie habe zwar eine dringende Gefahr für das Wohl des Kindes bestanden, „das wissen wir aber erst jetzt“. Die Angeklagte habe eine Beurteilung des Falles vorgenommen, „die sich im Nachhinein als falsch erwiesen hat“, fügte er hinzu.
Siri war monatelang von ihren Eltern misshandelt worden und im Mai 2008 an den Folgen eines Schädel- Hirn-Traumas gestorben. Das Baby erlitt Knochenbrüche und Hämatome, es wurde mit heißem Wasser verbrüht und aus dem Schlaf geschreckt. Ihre Eltern wurden zu lebenslanger Haft wegen Mordes an ihrer Tochter verurteilt.
04.11.2010 dv
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