Steckt die „Russen-Mafia“ hinter betrügerischen E-Mails?

Mainz (dapd / wel). E-Mail-Betrüger missbrauchen den Namen einer Hamburger Anwaltskanzlei, um Rechnungen wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen zu verschicken. Im Absender der E-Mails taucht ein Rechtsanwalt namens Florian Giese auf, der angeblich im Auftrag einer Firma Videorama GmbH“ tätig ist. Der Hamburger Anwalt distanzierte sich sofort von den entsprechenden Mails. Betrüger missbrauchten seinen Namen, teilt seine Kanzlei mit. Strafanzeige gegen die unbekannten Urheber sei gestellt worden.

Auch „e110.de“ erhielt die betrügerische E-Mail. Darin wird den Empfängern unterstellt, widerrechtlich „musikalische Werke“ im Internet heruntergeladen zu haben. Dafür soll man „kulanterweise nur“ 100 Euro zahlen. Andernfalls droht der Absender mit  zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen. Bezahlt werden soll der Betrag über das Ukash- oder das PaySafeCard-Verfahren. Beide Verfahren erschweren bekanntermaßen eine Rückverfolgung des Empfängers.

Einnahmequelle für „Russen-Mafia“? 
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz weist darauf hin, dass Abmahnschreiben der Film- und Musikindustrie grundsätzlich per Post und niemals per E-Mail zugestellt werden. Daher warnt sie ausdrücklich davor, der Zahlungsforderung nachzukommen. Wer schon bezahlt hat, soll Strafanzeige bei der Polizei erstatten.

Beim näheren Hinschauen fallen im Text der E-Mails gewisse Merkmale auf, die dafür sprechen, dass sie aus dem Ausland stammen. Wie Internet-Freaks inzwischen herausgefunden haben wollen, werden die Mails über einen Server in Moskau verschickt werden. Wenn dem so ist, drängt sich die Frage auf: Steckt  etwa die „Russen-Mafia“ hinter den Betrüger-Mails? Immerhin ist sie inzwischen auch in punkto Internet-Kriminalität weltweit sehr aktiv.

27.10.2010 dv