Hamburg (dv) Erst sah es nach einem Routineeinsatz der Polizei aus – dann eskalierte die Situation dramatisch. Fünf Polizisten sind am Samstagabend bei einer Auseinandersetzung mit jungen Schlägern in Hamburg zum Teil schwer verletzt worden. Ein 46-jähriger Polizeibeamter erlitt lebensbedrohliche Kopfverletzungen und liegt im Krankenhaus. 16 Randalierer im Alter zwischen 15 und 32 Jahren wurden festgenommen.
Nach Darstellung der Polizei war ein Streifenwagen wegen einer angeblichen Schlägerei zum S-Bahnhof Neuwiedenthal im Süden der Stadt gerufen worden. Noch schien die Lage entspannt. Die Beamten bemerkten lediglich einen 27-jährigen Mann, der sich entblößte.
Während sie jedoch den Mann überprüften, wurden die Polizisten von der Menge angegriffen. Rund 30 Rowdies stürzten sich auf die Polizisten, traktierten sie und berwarfen sie mit Steinen und Flaschen.
Mehr als zwei Dutzend Streifenwagen waren nötig, um die Situation in den Griff zu bekommen. Nach einem Haupttäter wurde Sonntag noch gefahndet.
Der Mob muss gestoppt werden
Bei der Deutschen Polizei-Gewerkschaft (DPolG) löst der Angriff Empörung aus. Die Brutalität dieser Straftäter sei unfassbar, sagte der DPolG-Landesvorsitzende Joachim Lenders. Hier zeige sich, dass ein gewaltbereiter Mob die Straße regieren könne, wenn die Polizei zahlenmäßig unterlegen sei.
Der Hamburger Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) erklärte: Das Maß ist voll. Wer Sprengsätze, Steine oder Flaschen auf Polizisten schleudert, muss endlich die volle Härte des Rechtsstaates konsequent zu spüren bekommen.“ Der Vorfall belege die Notwendigkeit der von der Innenministerkonferenz beschlossenen Strafverschärfung für Gewalttaten gegen Polizeibeamte.
28.06.2010 dv
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