Augsburg (dv) Hat er? Hat er nicht? Und wenn ja, was ist wirklich geschehen? Bischof Walter Mixa bleibt in den Schlagzeilen – und die Vorgänge um seine Person könnten nun auch noch ein juristisches Nachspiel haben. Am Freitag jedenfalls gab es jede Menge News im Internet – und am Wochenende dann in den Medien.
Auszug aus Spiegel online“: „Bislang hat Bischof Mixa alle Misshandlungsvorwürfe abgetan – nun schließt der Kirchenmann nicht mehr aus, dass er Kinder geohrfeigt hat.
Es könne sein, dass er vor 20 oder 30 Jahren in seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen ,die eine oder andere Watsche‘ verteilt habe, sagte Mixa der ,Bild am Sonntag‘. Eine entsprechende Pressemitteilung gab inzwischen auch das Bistum Augsburg heraus.
,Das war damals vollkommen normal, und alle Lehrer und Schüler dieser Generation wissen das auch‘, sagte der Bischof. Bisher hatte er entsprechende Vorwürfe von Opfern stets strikt zurückgewiesen.“
Die FAZ legt noch eins drauf – diesmal freilich geht es nicht um Missbrauch von Kindern sondern um zweifelhaften Umgang mit Geldern: „Unter anderem soll aus Mitteln einer Stiftung ein Stich zu einem Preis von 43.000 Mark gekauft worden sein, dessen tatsächlichen Wert später ein Sachverständiger auf 5000 Mark schätzte. Als Verkäufer des Stichs, der aus der Zeit von Giovanni Battista Piranesi stammen sollte, trat ein früherer Kirchensekretär auf, der Mixa die Zahlung quittierte.“
Zu Ostern noch andere Töne
Was seine Haltung zu Watschn und deren pädagogischer Sinnhaftigkeit angeht – da hat Mixa noch zu Ostern anders argumentiert als seit Freitag. Und zwar in eben der „Bild am Sonntag“, in der er nun die Ohrfeigen einräumte. Anfang des Monats klang das noch so: «Meine Eltern haben mich immer sehr nobel erzogen. Ich kann mich nicht erinnern, von meinem Vater oder meiner Mutter jemals geschlagen oder nur geohrfeigt worden zu sein. Die erhobenen Vorwürfe erschüttern mich,weil ich zu keiner Zeit körperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in irgendeiner Form angewandt habe. Gewalt zwischen Menschen lehne ich grundsätzlich ab.“
Ja, fragt sich da der aufmerksame Beobachter: Was denn nun?
16.04.2010 dv
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