Steffi Graf wurde über Monate hinweg von einem Fan belästigt. Damit seine Angebetete zum Sieg kommen sollte, stach er am Ende sogar ihre Konkurrentin Monika Seles nieder. Katharina Witt wurde um den halben Globus verfolgt von einem Mann, der im Wahn lebte, mit ihr verheiratet zu sein. Die US-Sängerin Rihanna wurde von mehreren Stalkern verfolgt; einer von ihnen brach sogar in ihr Anwesen ein. Auch Madonna wurde von einem Verehrer, der sich nicht abweisen ließ, belästigt. Er lauerte ihr vor der Wohnung auf und sprühte Liebesbotschaften an die Wand.
Das kann doch nur Stars passieren, denken Sie? – Falsch!
In den USA werden einer Studie zufolge jährlich 5 Millionen Frauen und 1,5 Millionen Männer Opfer von Stalking. 2012 wurden in Deutschland 24.592 Fälle polizeilich erfasst. Die Dunkelziffer ist um ein X-faches höher, man geht sogar davon aus, dass jeder Zehnte im Laufe seines Lebens mal Stalkingopfer wird.
Stalker machen das Leben zur Hölle
„Stalking“ ist ein Begriff aus der englischen Jägersprache und meint „Anschleichen“ und „Anpirschen“. Die Opfer von so genannten „Stalkern“ werden von diesen zwanghaft und bedrohlich verfolgt, belästigt, terrorisiert und im schlimmsten Fall angegriffen, verletzt oder sogar getötet. In 40 Prozent der Stalking-Fälle kommt es zu Gewaltausbrüchen.
In Deutschland ist Stalking („Nachstellung“) seit 2006 ein Straftatbestand, der mit bis zu drei Jahren Haft – in schwerwiegenden Fällen auch mehr – geahndet werden kann.
Sinnvolle Schutzmassnahme
Prominente Opfer haben meist die finanziellen Mittel, sich aktiv vor Stalkern zu schützen und engagieren speziell für diesen Täterkreis ausgebildete Bodyguards. Und was kann „Otto-Normalopfer“ tun?
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