(wel) – Brenzlige Situation bei den Dreharbeiten zu «Aktenzeichen XY»: Eine Feuerszene wäre beinahe zum «flammenden Inferno» ausgeartet. Trotz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen kamen die Flammen der Kamera gefährlich nahe.
Drehort: ein abgesperrtes Gelände hinter der Autobahn A 92 in der Nähe von Moosburg in Bayern. Hier wird für XY ein Fall rekonstruiert. Die Szene: Bankräuber verbrennen hinter einem Autobahnparkplatz ihr gestohlenes Fluchtauto. Währenddessen läuft die Fahndung auf vollen Touren. Die Besatzung eines Polizeihubschraubers findet das brennende Fahrzeug, landet und löscht die Flammen.
Bei der Probe klappt alles
Alles ist bestens vorbereitet. Pyrotechniker haben den Wagen – einen schrottreifen Toyota – fachmännisch präpariert. Feuerwehrleute stehen bereit. Die Kamera ist gegen die zu erwartende Hitze sicher verpackt.
Das Auto brennt schließlich lichterloh und genau nach Plan. Regisseur Thomas Pauli hat sogar genügend Zeit, die Szene sicherheitshalber zu proben. Eine Unbekannte gibt es nämlich noch: der Anflug des Polizeihubschraubers. Doch auch er klappt auf Anhieb. Ein schönes Bild – der brennende Wagen im Vordergrund und dahinter der herankommende Helikopter. Auf die Landung wird erstmal verzichtet. Kostet zu viel Zeit.
„Alles auf Anfang!“ Die Szene wird gedreht. Wieder klappt´s wie am Schnürchen – bis der Hubschrauber in einiger Entfernung zum brennenden Wagen herunter kommt. Die Landung verursacht durch die Luftkompression am Boden eine Windböe, die das Feuer noch mal so richtig anfacht. Ein Glutregen stiebt in Richtung Drehteam. Kameramann Ivan Minov und seine Helfer werden plötzlich in dichten schwarzen Qualm gehüllt. Sie reißen die Kamera vom Stativ, bringen sich und das teure Gerät in Sicherheit.
Restrisiko bleibt immer
Als sich der Qualm verzieht, die bange Frage: Ist jemandem etwas passiert? Gott sei Dank nicht. Bis auf ein paar kleine Brandlöcher in den Jacken sind alle Team-Mitglieder okay. Der Schreck sitzt ihnen in den Gliedern. Dennoch geht’s sofort weiter. Die Szene wird zu Ende gedreht.
„Pyrotechnische Aktionen und Stunts bergen immer ein gewisses Risiko – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen“, so das Fazit der Produktionsleitung. „Aber Gott sei Dank ist bei unseren Dreharbeiten noch nie etwas Ernsthaftes passiert – toi, toi, toi!“
Fotos: Securitel
aktualisiert: 07.10.21 wel