Hamburg (dpa). Im Hamburger Rockerkrieg melden die Fahnder einen Erfolg . Drei Männer im Alter von 21, 23 und 24 Jahren seien verhaftet worden, gab die Polizei bekannt. Sie werden der gefährlichen Körperverletzung beschuldigt. Das Trio soll einen 26-jährigen Mongols-Rocker auf offener Straße mit Messerstichen schwer verletzt haben. Er wurde am 2. Januar gefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Tage zuvor war der Mann schon bei einer Rockerschießerei nahe der Reeperbahn verletzt worden.
Die Polizei rechnet die Verhafteten einer rivalisierenden Rockergruppe zu. Seit Monaten gibt es Streit zwischen den Mongols und Anhängern der in Hamburg verbotenen «Hells Angels» im Rotlichtviertel. Es wurde eine Sonderkommission gegen Rockerkriminalität gegründet, die Soko «Rocker». Ausschlaggebend für die Gründung waren laut Polizei die Schüsse auf ein Taxi nahe der Reeperbahn am 28. Dezember 2015. Zwei Mongols-Rocker wurden dabei verletzt. Zwölf Tatverdächtige aus dem Umfeld der «Hells Angels» wurden damals mangels Beweisen wieder freigelassen.
Viel Wirbel auf dem Kiez
Auf die Messerattacke hat die Polizei bereits mit Razzien reagiert und Hamburger Wohnungen durchsucht. Nachdem kein Tatverdächtiger angetroffen wurde, erwirkte die Staatsanwaltschaft Haftbefehle. Bei der weiteren Fahndung stießen die Ermittler auf einen Treffpunkt der drei Beschuldigten. Nachdem das Trio diese Wohnung verlassen und ein Taxi sowie ein weiteres Fahrzeug bestiegen hatte, stoppten Beamte des Mobilen Einsatzkommandos die Fahrzeuge. Die Männer kamen in Untersuchungshaft.
Unterdessen setzte die Soko ihre Razzien in einem Bordell und einem Lokal fort. Im Stadtteil Hammerbrook seien 15, auf St. Pauli vier Personen – darunter zwei aus dem Rockermilieu – überprüft worden, berichtet die Polizei. Es sei eine geringe Menge Rauschgift sichergestellt worden. Die Razzien würden fortgesetzt.
14.01.2016 Ta