Hamburg/Lübeck (dpa). Zollfahnder haben bei einem Hamburger Polizeibeamten nach «Spiegel»-Informationen ein Waffenlager und Nazi-Devotionalien entdeckt. Die Staatsanwaltschaft Lübeck ermittelt wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen den Mann, wie der Hamburger Polizeisprecher Holger Vehren bekanntgab. Gegen den Beamten, der bei der Polizei in Hamburg-Niendorf arbeitet, sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden.
Laut «Spiegel» wurden in der Wohnung des Mannes in Schleswig-Holstein fast 1.000 Waffen, Waffenteile und Patronen sowie zahlreiche Nazi-Devotionalien gefunden, darunter eine Pumpgun, ein Scharfschützengewehr, eine Maschinenpistole, eine Hakenkreuzfahne, die Reichskriegsflagge und ein Koppelschloss mit Hakenkreuz.
Paket aus China machte Zoll aufmerksam
«Der Umfang dieser Waffen ist uns nicht bekannt», erklärte Vehren. «Das wollen wir mit der Staatsanwaltschaft Lübeck aufhellen.» Bisher habe die Hamburger Polizei keine Hinweise darauf, dass der Beamte rechtes Gedankengut habe. «Wir prüfen jetzt, ob auch hinsichtlich der Nazi-Devotionalien ein Straftatbestand vorliegt», sagte der Lübecker Oberstaatsanwalt Ralf Peter Anders dem «Spiegel».
Ausgangspunkt der Ermittlungen war, dass der Zoll in Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg) in einem Paket aus China laut «Spiegel» ein Hilfsmittel für Schusswaffen entdeckte, eine Laserzieleinrichtung. Da solche Geräte in Deutschland verboten sind, habe das Amtsgericht Lübeck einen Durchsuchungsbeschluss erlassen. Am 24. November sei die Wohnung des Beamten durchsucht worden.
24.01.2016 Ta