Hinter dem Begriff „Satanismus“ verbergen sich verschiedene Strömungen. Matthias Neff, Sektenbeauftragter des Bistums Trier, kann bei Satanisten unterschiedliche Formen der Identifikation erkennen. Manche Anhänger – vor allem Jugendliche – konzentrieren sich beispielsweise allein auf die Ästhetik des Schwarzen.
Für die Würzburger Religionswissenschaftlerin Dagmar Fügmann sind Satanisten dadurch gekennzeichnet, dass sie Anhänger des sozialdarwinistischen Modells sind und elitäre Gedanken vertreten.
Doch wann gelten sie als gefährlich?
Nicht nur übers Internet erhalten die Teufelsanbeter wachsenden Zulauf. Einige Gruppierungen locken junge Menschen über Freizeitaktivitäten oder esoterische Angebote an. Auch beim sogenannten Thelema-Netzwerk sollte die Kundenwerbung über öffentlich angebotene Kurse zu unverfänglichen Themen wie Bio-Energetik und Meditation erfolgen.
Der Gründer des Thelema-Netzwerks, der mittlerweile verstorbene Michael E., behauptete von sich, die Reinkarnation des Satanisten-Gurus Aleister Crowleys zu sein. Er ahmte dessen Perversitäten nach. Als „Ekeltraining“ deklariert, mussten Einstiegswillige Kot und Urin trinken. E. wurde u.a. wegen Körperverletzung, Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Aber Michael E.s Nachfolger verbreiten seine Thesen weiter im Internet.