Wucher an der Wohnungstür – Die typischen Fälle

Unnötige Mehrkosten
Sabine und ihre Schwester Marta kommen nach einer Geburtstagsfeier um 23 Uhr nach Hause und möchten nur noch eines: schlafen. An ihrer Wohnungstür bekommen die beiden einen Riesenschreck: Sie haben ihren Schlüssel stecken lassen, und zwar innen. Panisch rufen sie in der Nacht noch einen Schlüsselnotdienst. Dieser öffnet nicht nur die Tür, sondern wechselt überflüssiger Weise gleich das gesamte Schloss samt Zylinder aus. Die Kosten: satte 285 Euro (inklusive Nachtzuschlag)!

„Schöner“ Festpreis
Margarethe K. hat es eilig. Sie kramt schnell ihre Sachen zusammen und verlässt die Wohnung. Eines aber hat sie vergessen: den Türschlüssel. Bei einer Nachbarin wirft sie sofort einen Blick in die Gelben Seiten. Es fällt ihr die Anzeige eines Unternehmens auf, das dort mehrfach mit dem Slogan „48 Euro Festpreis für Türöffnung von 7-17 Uhr“ wirbt. Die Freude an diesem scheinbar günstigen Angebot vergeht Frau K. schnell. Die Mitarbeiter dieser Firma gehen nicht gerade fachmännisch mit dem Schloss um – sie „sprengen“ es geradezu. Margarethe K. muss sich am nächsten Tag für teures Geld ein neues Schloss kaufen.

Nachbarschaftshilfe
Maik S. liegt gemütlich auf dem Sofa und genießt seinen Fernsehabend. Plötzlich läutet die Nachbarin. Sie sei in „wahnsinniger Eile“, weil sie ihre Nachtschicht antreten müsse. In ihrer Schusseligkeit habe sie jetzt ihren Schlüssel an der Wohnungstür innen stecken lassen. Der Schlüsseldienst sei informiert, müsse gleich kommen. Ob Maik denen nicht aufmachen könne?
Maik wartet geduldig. Die Monteure kommen. Sie öffnen die Tür – und dann die Hand: Sie verlangen 399 Euro! Maik hat durch Zufall so viel Geld zu Hause. Widerstrebend legt er das Geld aus. Als die Nachbarin nach Hause kommt, ist sie entsetzt: 399 Euro – so viel wollte sie nun wirklich nicht ausgeben! Jetzt streiten die Nachbarn ums Geld.

Merkwürdige Rechnungsposten
Student Lars P. hatte im Urlaub viel Pech. Seine „Rostlaube“ wurde aufgebrochen, Geld weg, Schlüssel weg. Auch die Wohnungsschlüssel. Zum Glück passierte alles am letzten Urlaubstag. Und zum Glück hatte seine Freundin ihren Geldbeutel dabei. Zu Hause angekommen, musste der Schlüsseldienst ran. Der Student wählte einen in seiner Nähe. Er staunte nicht schlecht, als er die Rechnung in die Hand nahm: Neben 75 Euro Öffnungsgebühr fielen eine Bearbeitungsgebühr, eine Bereitstellungsgebühr und Kosten für Spezialwerkzeuge an. Das machte noch mal 75 Euro. Völlig zu Unrecht, wie ihm die Verbraucherzentrale später bestätigte.

Zwei Monteure
Elisabeth K. staunt nicht schlecht, als sie den Schlüsseldienst die Treppe raufkommen sieht: Nicht einer, sondern gleich zwei Männer machen sich an der zugefallenen Tür zu schaffen. Auf den zweiten Blick erkennt Frau K. aber, dass der zusätzliche Mitarbeiter eigentlich überhaupt nichts zu tun hat. Als der Frau die Rechnung präsentiert wird, weiß sie, warum zwei Leute gekommen sind: zwei vollwertige Monteure, doppelte Bezahlung!