Im Juni 2001 ist bundesweit das Projekt FRED zur Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten angelaufen. Es richtet sich an junge Erwachsene bis zum 25. Lebensjahr, die von der Polizei oder einem Streetworker beim Drogengebrauch erwischt wurden. Meist wissen Eltern oder Angehörige nicht, in welchen Kreisen sich die Jugendlichen befinden. Es sollen ihnen die Gefahren des Drogenkonsums deutlich gemacht werden. Die Initiatoren glauben, dem Einstieg in die Suchterkrankung entgegenwirken zu können.
Acht Stunden zum Nachdenken und Reden
In einem achtstündigen Kurs sollen die Jugendlichen sich mit ihrem Drogenkonsum und den möglichen Folgen für ihr weiteres Leben auseinander setzen:
In einem Einzelgespräch wird getestet, ob der Jugendliche sich eignet, die Kursinhalte aufzunehmen. Im Kurs wird den Jugendlichen dann erzählt, was die Drogen in ihrem Körper anrichten und welche Formen die Sucht annehmen kann. Die Teilnehmer werden informiert, welche rechtlichen Konsequenzen der Drogenkonsum, -besitz und -erwerb hat.
Zum Abschluss: Einzelgespräch
Die Referenten sind neben den Drogenberatern auch Ärzte und Juristen. Am Ende dieser Informationsveranstaltung steht ein individuelles Schlussgespräch. Der Kursleiter verschafft sich einen Eindruck davon, ob der Jugendliche beeindruckt oder nachdenklich von dannen zieht. Für besonders gefährdete Jugendliche werden weitere Beratungsmöglichkeiten gesucht.
Organisiert von regionalen Drogenberatungsstellen, werden die Kurse alle ein bis zwei Monate wiederholt. Drogenberatungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie unterwww.meb.uni-bonn.de/giftzentrale
Bereitschaft zur Selbstkritik wird gefördert
Die Teilnahme am Kurs wird den Jugendlichen bescheinigt. Sie hat keinen direkten Einfluss auf die Strafverfahren, die ihnen eventuell bevorstehen. Vor Gericht aber dokumentieren sie zumindest die Bereitschaft der Angeklagten, sich mit ihrem Drogenkonsum kritisch zu befassen.