Die Bandbreite der Telefonterroristen

Schweigen und Stöhnen
Sehr verbreitet ist das Anrufen und Schweigen. Sie heben den Hörer ab, hören höchstens ein Atmen oder Keuchen. Zunächst fragen Sie nach, wer da ist. Sie glauben, irgend etwas liegt an der Leitung, haken nach. Es ist ja auch rätselhaft, den Anderen nicht sprechen zu hören. Je länger das „Gespräch“ dauert, je heftiger Sie reagieren, desto lieber ist es dem Gegenüber. Er befriedigt sich sexuell an Ihrem Ärger, an Ihrer Wut, an Ihrem Entsetzen.

Harmloser Beginn – handfestes Ende
Sie beginnen ein scheinbar harmloses Gespräch mit einem Unbekannten. Er hat sich verwählt, fängt an zu plaudern. „Sie klingen aber sehr nett, was machen Sie denn gerade?“ Sie gehen auf den netten Anrufer ein, der plötzlich ein wenig intimer wird. Sie nehmen Stöhnen oder andere „komische“ Geräusche wahr. Plötzlich schildert er Ihnen drastisch seine sexuelle Lust. Und er freut sich, dass er wieder ein Opfer gefunden hat. Er wählt Ihre Nummer immer wieder, verstellt die Stimme oder wird schließlich zum Schweiger, der sich an Ihrem Ärger erfreut.

Schockanrufe: Bedrohen und quälen
Unter dem Vorwand, einen Freund oder Familienangehörigen in seiner Gewalt zu haben und ihm notfalls weh zu tun, bringt der Anrufer die besorgten Opfer zu den unglaublichsten Handlungen. Sie legen auf Befehl Feuer in der eigenen Wohnung. Sie sprechen vom Anrufer geforderte Sätze aus, beantworten intimste Fragen. Nicht selten wird auch Befriedigung durch das Mitteilen von Hiobsbotschaften empfunden.

Notieren Sie für eventuelle Schadensersatz-Forderungen alle Ausgaben (Medikamente, ärztliche Behandlungen etc.) und Einschränkungen, die durch den Telefonterror entstanden sind. Wird der Täter gefasst, muss er dafür aufkommen.

Schneller-als-der-Terror