Ansbach (wel). Sie soll Supermärkte in Bayern und Baden-Württemberg überfallen und dabei stets mehrere Tausend Euro erbeutet haben. Und in Mittelfranken schoss sie auch noch auf einen Passanten: Jetzt hat die Polizei eine 46-jährige Frau als Täterin festgenommen. Nach Angaben der Ermittler hat die Beschuldigte die Taten zugegeben und sitzt nun wegen schweren Raubes und versuchten Mordes in Untersuchungshaft. In ihrer Wohnung im Raum Bietigheim-Bissingen (Baden-Württemberg) fanden die Beamten ein regelrechtes Arsenal mit 22 Waffen und 1.000 Schuss Munition. Darunter war auch die in Franken verwendete Waffe.
Die Taten ereigneten sich bereits 2011 und 2012. Doch lange fehlte der Polizei die heiße Spur. Mitte Oktober 2012 war sogar in «Aktenzeichen XY… ungelöst» nach dem Räuber gesucht worden. Damals schon waren Zeugen der Meinung, es handele sich um eine Frau. Und tatsächlich meldete sich jetzt ein Zeuge und gab an, möglicherweise den Täter erkannt zu haben: eine 46-Jährige aus seinem «weiteren Umfeld». Eine frühere Freundin der Beschuldigten hatte ihm von den Überfällen erzählt.
Immer bewaffnet
Konkret werden der Frau drei Raubüberfälle im Dezember 2011 und Februar 2012 in Rauenberg, Abstatt und Murr in Baden-Württemberg vorgeworfen. Außerdem ein Überfall im März 2012 auf einen Supermarkt in Burgoberbach (Kreis Ansbach). In Mittelfranken schoss sie laut den Ermittlungen auf dem Parkplatz des Supermarkts sechsmal auf einen Passanten, der sie fotografieren wollte. Der Mann wurde jedoch nicht verletzt.
Als Motiv nannte die Frau Geldnot, da sie in Casinos viel verspielt habe. Die gelernte Werkzeugmacherin hatte die Dekowaffen im Internet bestellt und zu scharfen Waffen umgebaut. Seit ihrer Kindheit ist sie an den Umgang mit Pistolen und Gewehren gewöhnt.
XY-Szenenfoto: Securitel / ZDF
04.09.2016 DW