Mainz (dpa/lrs). Förster schlagen Alarm: Die rheinland-pfälzischen Wälder werden derzeit an vielen Orten von Pilzdieben nahezu geplündert. Unter anderem in Boppard, im Soonwald und in der Region um Ober-Olm in Rheinhessen wird berichtet, dass ganze Gruppen mit Kleinbussen zum Sammeln in den Wald gebracht werden. «Das kommt dann auf Märkte und in Restaurants», sagte der Leiter des Forstamtes Rheinhessen, Gerhard Hanke, der Nachrichtenagentur dpa.
«Dieses räuberische Pilzsuchen ist nicht in Ordnung und verboten», ergänzte sein Amtskollege im Forstamt Soonwald, Bernd Closen. Das verantwortungslose Sammeln habe bereits dazu geführt, dass die Pfifferling-Bestände dramatisch zurückgegangen seien. «Diese Leute wollen das schnelle Geld verdienen, das ist eine richtige Gier.»
Im Forstamt Boppard ist Pilzklau ebenfalls ein Thema. «Leider kennen auch wir dieses Phänomen», sagte Amtsleiter Gerd Loskant. Häufig kämen ganze Kleinbusse mit Sammlern. Diese versorgten dann Händler und Gastronomen im Raum Mainz, Wiesbaden und Frankfurt. Das Risiko erwischt zu werden, sei relativ gering, räumte Thomas Hahlbrock von Landesforsten Rheinland-Pfalz ein. Wälder seien oft groß, und Pilzvorkommen könnten nicht ständig überwacht werden.
15.10.2013 Ta