Albstadt/Hechingen (dpa). Etwa drei Wochen nach dem Doppelmord an einem Rentnerehepaar in Albstadt (Baden-Württemberg) haben Ermittler Details zur Beweislage gegen den Tatverdächtigen bekanntgegeben. Kriminaltechniker hätten DNA-Spuren gefunden, die den Verdacht gegen den 46-Jährigen erhärteten, sagte der Leiter der Soko «Kreuzbühl», Fred Braun. Zudem sei in seiner Wohnung wenige Kilometer vom Tatort entfernt Schmuck des getöteten Ehepaars gefunden worden. Gegen den mutmaßlichen Täter wird wegen zweifachen Mordes ermittelt.
Eine Obduktion ergab, dass die beiden Opfer zwischen dem 21. März und dem 24. März infolge von Messerstichen und Gewalteinwirkung starben. Zum Hergang der Tat hielten sich die Ermittler bedeckt. Unklar ist außerdem das Motiv. Der 81-jährige Unternehmer und seine 77 Jahre alte Ehefrau wurden am 24. März tot in ihrem Haus gefunden, nachdem ihre Kinder vergeblich versucht hatten, die Eltern zu erreichen.
Zeuge gab den entscheidenden Hinweis
Die Sonderkommission der Polizei befragte in den Wochen nach der Tat etwa 500 Menschen und ging mehr als 300 Hinweisen nach. Ein Zeuge brachte die Fahnder schließlich auf eine Spur: Der mutmaßliche Doppelmörder war zwei Tage vor der Tat und am Morgen des Leichenfunds mit dem Wagen des 81-jährigen Opfers zu einer Sparkasse gefahren und hatte dort – maskiert mit einer Decke – Geld abgehoben. In einer der Filialen wurde er dabei beobachtet, es gibt Videoaufnahmen. Eine großangelegte Fahndung verlief zunächst erfolglos.
Auf seiner Flucht hielt sich der 46-Jährige den Angaben nach im Großraum Stuttgart auf. Am Tübinger Bahnhof wurde er dann am Donnerstag vergangener Woche in einer Regionalbahn zurück in Richtung Albstadt schließlich von Beamten durch das Zugfenster erkannt und festgenommen. Ein Richter ordnete Untersuchungshaft an. Der mutmaßliche Täter machte bei seinem Verhör zu den Vorwürfen keine Angaben.
11.04.2014 Ta