Wittlich (dpa/lrs). Für Frauen, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind, gibt es jetzt in Wittlich ein neues Hilfsangebot: Sie können vertraulich Beweisspuren sichern lassen für den Fall, dass sie später Anzeige erstatten wollen. «So bekommen Frauen, die sich in einer schlimmen Situation befinden, eine Bedenkzeit, um in Ruhe zu überlegen», sagte der Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich, Gregor Eibes, zum Startschuss des neuen Projekts.
Gesichert werden die gerichtsverwertbaren Spuren, die sonst verloren gingen, von einer Frauenärztin im Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich. Anschließend wird das Material – etwa Abstrich, Spermaspuren oder Kleidung – zur forensischen Ambulanz am Institut für Rechtsmedizin in Mainz gebracht. «Dort wird es für eine etwaige Gerichtsverhandlung fünf Jahre lang aufbewahrt», erklärt der Leiter des Mainzer Instituts, Reinhard Urban.
Die forensische Ambulanz sichert seit 2007 Beweismittel bei Gewaltopfern. Die Kooperation mit Wittlich sei die erste dieser Art in Rheinland-Pfalz. Nach Angaben der Gleichstellungsbeaufragten des Kreises Bernkastel-Wittlich, Gabriele Kretz, wird jede vierte Frau einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt.
02.02.2014 Ta