Karlsruhe/Baden-Baden (dpa). Der Anwalt des mutmaßlichen US-Spions beim BND hält seinen Mandanten nicht für einen Profi-Agenten. «Ich habe schon viele Spionagefälle bearbeitet, aber mein Mandant macht auf mich nicht den Eindruck eines professionellen Spions», sagte der Rechtsanwalt Klaus Schroth der Nachrichtenagentur dpa. Er bestätigte einen Bericht des Senders SWRinfo, wonach sein Mandant sich zu den Vorwürfen geäußert hat. «Zum Inhalt seiner Aussage darf ich jedoch nichts sagen», sagte der Karlsruher Fachanwalt für Strafrecht. Das sei mit dem Mandanten so abgesprochen.
Der Schwager seines Mandanten habe ihn verständigt. Dessen Namen oder den des Verdächtigen wollte er nicht nennen. Schroth bestätigte, dass der Mann aus dem Großraum München komme, er sei dort auch festgenommen worden. Zu Einzelheiten der Vorwürfe will der Anwalt derzeit keine Details nennen. Zu der Dimension des Falles könne er noch nichts sagen.
Vergangene Woche wurde ein BND-Mitarbeiter festgenommen, der innerhalb von zwei Jahren 218 Dokumente an US-Geheimdienste verkauft haben soll. Generalbundesanwalt Harald Range sprach am Samstag in der ARD-«Tagesschau» von «umfangreichen Durchsuchungen». Die Bundesregierung will sich nicht zu Einzelheiten äußern, solange der Generalbundesanwalt ermittelt. Auch die US-Regierung schweigt.
08.07.2014 Ta