Hannover (dapd). Die Polizei hat eine international agierende Fälscher- und Schleuserbande zerschlagen. Bei Razzien in Hannover, Bad Nenndorf, Göttingen und im hessischen Offenbach wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, wie die Polizei in Hannover mitteilte. Durchsucht wurden sechs Wohnungen, Büros und Lager.
Die Ermittlungen richten sich gegen eine sechsköpfige Gruppe, die gewerbs- und bandenmäßig Iraner auf dem Luftweg eingeschleust haben soll. Die Zahl der Einschleusungen liegt nach den bisherigen Erkenntnissen im einstelligen Bereich, könne sich aber noch erhöhen, sagte ein Polizeisprecher.
Die Bande sei bei der Organisation der Taten «arbeitsteilig und konspirativ» vorgegangen. Ein 46 Jahre alter, in Göttingen wohnhafter Mann soll für die Beschaffung von gefälschten Aufenthaltsdokumenten verantwortlich gewesen sein. Diese habe er für etwa 2.200 Euro an einen Zwischenhändler in Offenbach weitergegeben.
Eine Schleusung für zehn Mille
Dieser arbeitete wiederum mit drei in Deutschland lebenden Iranern zusammen, die die Einschleusungen für etwa 10.000 Euro pro Person organisierten. Einige der beteiligten Schleuser hätten mit dem Geld offenbar ihre aus Glücksspielen und unbezahlten Telefonrechnungen entstandenen Schulden bezahlen wollen.
Es habe sich erneut gezeigt, «dass Schleuser die Not und den Wunsch nach besseren Lebensbedingungen von Landsleuten für ihre kriminellen Machenschaften ohne jeden Skrupel ausnutzen», sagte der zuständige Inspektionsleiter der Bundespolizei, Helgo Martens.
11.12.2011 dv