Reutlingen (dpa/lsw/ots). Nach 15 Jahren konnte die Identität eines im Stadtwald bei Pfullingen gefundenen Toten aufgeklärt werden. Mit Hilfe eines DNA-Vergleiches sei der Unbekannte identifiziert worden, gab das Polizeipräsidium Reutlingen bekannt. Es handle sich um einen damals 18 Jahre alten Mann aus dem Raum Ludwigsburg. Im September 1999 wurde im Wald unter dem Schönberg neben der Bundesstraße 312 zwischen Pfullingen und Unterhausen (Kreis Reutlingen) das Skelett eines Mannes entdeckt. Laut Polizei war das Opfer erschlagen und unbekleidet in der Erde verscharrt worden.
Die Sonderkommission «Schönberg» konzentrierte sich seitdem auf die Identifizierung des Unbekannten. Jahrelang hatten aber weder die Ermittlungen noch eine Ausstrahlungen des Falls in «Aktenzeichen XY» Erfolg. Die Familie des Getöteten, die in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternahm, um den Verschwundenen zu finden, erstattete im vergangenen Jahr Vermisstenanzeige beim Polizeipräsidium Stuttgart. Durch Abgleich von DNA-Proben der Familienangehörigen mit der DNA des aufgefundenen Skeletts sowie weiteren rechtsmedizinischen Begutachtungen konnte der Getötete jetzt zweifelsfrei identifiziert werden.
Was geschah im Sommer 1999?
Der junge Mann aus Marbach am Neckar war nach seinem Schulabschluss 1998 nach Stuttgart gezogen. Dort arbeitete er in Modegeschäften und in der Gastronomie. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll er auch Kontakte ins dortige Rotlichtmilieu gehabt haben. Am 31. Juli 1999 brach der Kontakt zu den Familienangehörigen ab.
Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auf die Suche nach dem Täter. Bei der Kripo Esslingen wurde eine zehnköpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet, die zurzeit vor allem das damalige Umfeld abklappert und mögliche Kontaktpersonen des Getöteten sucht. So hoffen die Beamten zu klären, wo sich der junge Mann damals aufgehalten hat, was in den Tagen vor dem Verschwinden passiert ist und wer als möglicher Verdächtiger in Betracht kommt.
06.11.2014 Ta