Kloster Lehnin/Brandenburg/Havel (dpa/bb). Ein Aufmarsch von rund 30 vermummten mutmaßlichen Rechtsextremisten hat den Ort Kloster Lehnin (Potsdam-Mittelmark) am späten Mittwochabend in Aufruhr versetzt. Laut Polizei bewegte sich der Zug mit Fackeln durch das Gemeindezentrum. Über ein Megafon wurden den Angaben zufolge rechte Parolen skandiert. Mehrere Anwohner alarmierten umgehend die Polizei.
Als die Beamten eintrafen, hatte sich der nur wenige Minuten dauernde Aufzug bereits aufgelöst. Bis zum gestrigen Nachmittag konnte noch keiner der Teilnehmer gefasst werden. Es wird wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.
Das Ziel: Einschüchterung
Mit ihrem Auftreten wollten die Rechtsextremisten die
Bevölkerung einschüchtern, erläuterte Markus Klein vom Mobilen Beratungsteam Potsdam-Mittelmark. Für den Staat bestehe das Problem, in solchen Fällen meist nicht schnell genug reagieren zu können. Klein zog die Parallele zu den rechtsextremen «Spreelichtern» in der Lausitz, die in der Vergangenheit ähnliche Aufmärsche veranstaltet haben.
Die Mobilen Teams des Brandenburgischen Instituts für Gemeinwesenberatung unterstützen die Kommunen dabei, zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen rechtsextreme und rassistische Bestrebungen oder Übergriffe zu entwickeln. Sie arbeiten seit 1998 auf Grundlage des Handlungskonzeptes «Tolerantes Brandenburg» für eine möglichst starke Demokratie.
10.05.2013 Ta