Hamburg (dpa). In Hamburg ermitteln Staatsanwaltschaft und Mordkommission wegen eines neuen Falls von schwerer Kindesmisshandlung. Wie die Polizei berichtet, erlitt ein neun Monate alter Junge bereits im vergangenen November ein schweres Schütteltrauma und einen Schädelbruch. Das lebensgefährlich verletzte Kind sei operiert worden und inzwischen außer Lebensgefahr. Es befinde sich in der Obhut einer Pflegefamilie. Die Eltern stehen im Verdacht des versuchten Totschlags.
Die 25 Jahre alte Mutter sei mit ihrem Sohn in die Notaufnahme eines Krankenhauses gekommen, schildert die Polizei den Fall. Die Ärzte stellten die schweren Verletzungen fest und operierten das Baby sofort. Eine Rechtsmedizinerin erstellte ein Gutachten und erstattete im Dezember Anzeige – wie zuvor schon eine Mitarbeiterin des Jugendamts. Daraufhin habe sich der Verdacht des versuchten Totschlags gegen die Mutter und deren 21 Jahre alten Lebensgefährten erhärtet, erklärte die Polizei weiter.
Die Staatsanwaltschaft ließ jetzt die Wohnung der Eltern im Stadtteil Osdorf durchsuchen. Dabei seien Beweismittel sichergestellt worden. Die Kripobeamten hätten zudem die Tat in der Wohnung rekonstruiert. Den Beschuldigten sei rechtliches Gehör angeboten worden, hieß es. Sie seien aber weiter auf freiem Fuß. Das Kind wurde schon vor der Misshandlung vom Jugendamt Altona betreut, wie ein Sprecher des Bezirksamts bestätigte.
14.01.2016 Ta